Rezension “Floatbox Ed. 1″: Sound and Image

Ungewöhnlich in unseren wackeligen Zeiten, aber erfreulich: Die Neugründung eines deutschen Jazzlabels hat stattgefunden. Jens Böckamp und Johannes Ludwig haben im Frühjahr 2014 in Köln die Firma Floatmusic gegründet. Beide sind Musiker und Komponisten mit eigenen Bands und haben es sich zur Aufgabe gemacht, dem Jazz im speziellen und der improvisierten Musik im allgemeinen eine neue Plattform zu eröffnen. Das Geschäftsmodell hat die unabhängige Eigenvermarktung zum Ziel und künstlerisch geht es vor allem um den aktuellen Zeitgeist.
Wir haben uns also mal die Floatbox (Edition 1) angehört, ein schlichter, grauer Pappschuber mit hochkarätigem Inhalt. Drei mal zeitgenössischer Jazz in unterschiedlichen Konstellationen, drei Bands, die ein Spektrum von rockig über Mainstream bis hin zum klassischen Modern-Jazz abdecken. Die Formationen im einzelnen: Das FlowQuartet von Saxophonist und Klarinettist Jens Böckamp mit dem Album „Nine Edges” – unorthodoxes Lineup mit Tuba, Marimba und Drums. Das Quartett des Saxophonisten Johannes Ludwig mit dem Album „Airbourne” – feinfühliger, sprudeliger und quirliger Team-Jazz mit zum Teil hochinteressanten Soli. Und schließlich das KOI-Trio des Bassisten Matthias Akeo Nowak mit den Gästen Sebastian Gille (Tenorsax) und Rainer Böhm (Klavier), dieses Album hört auf den Namen „Light Blue” – eine klug und lässig herausgespielte Hommage an Thelonious Monk.
Die Floatbox 1 kann also komplett empfohlen werden. Knapp drei Stunden kompakter und intelligenter Improvisationsjazz in Szene gesetzt von zukunftsträchtigen Profis.

Sound & Image

Veröffentlicht am 1. November 2014 auf www.sound-and-image.de